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Exkursion nach Schloss Mosigkau

von Synke Sander

Am 30.April unternahmen Mitglieder unseres Vereins eine Exkursion nach Schloss Mosigkau. Wir, die Mitglieder des Heimatvereins Stadt Gröbzig e.V., unternehmen in jedem Jahr diverse Ausflüge. Diese führen uns mal etwas weiter, mal etwas weniger weit weg von unserem Heimatstädtchen Gröbzig.

 

Unsere Exkursion

In diesem Jahr führte uns unsere 1. Exkursion am 30.04.2011 in das Rokoko-Schloss Mosigkau bei Dessau. Ziel unseres Ausfluges war es, etwas mehr über unsere Heimatregion und ihre Geschichte zu erfahren. Dazu bietet das Schloss Mosigkau eine gute Gelegenheit.
So erfuhren wir, dass im Jahre 1742/1743 Fürst Leopold von Anhalt-Dessau seiner Lieblingstochter Anna-Wilhelmine 2 Güter in Mosigkau schenkte. Anna-Wilhelmine beauftragte daraufhin C. F. Damm mit dem Bau ihres Sommersitzes. Die Anlage ist im Karree aufgebaut. Die Stirnsicht bietet das Residenzschloss, an den Seiten flankieren die Wirtschaftsgebäude und die 4. Seite bildet der Park des Schlosses. Das Schloss Mosigkau avancierte sehr schnell zur Lieblingsresidenz von Anna-Wilhelmine. In unserer Führung besichtigten wir die Residenzräume und die große Gemäldegalerie. Dort sind die Werke bedeutender Maler der damaligen Zeit, wie Bruegel, van Dyck und Rubens ausgestellt. Es gehörte zu unserem Rundgangprogramm, dass uns in einem der Aufenthaltsräumen der „Alte Dessauer Marsch“ aus einer Standuhr entgegen klang. Leider, sicher ob der vielen Male des Abspielens, war es etwas gewöhnungsbedürftig, was uns da entgegen tönte. Wir bestaunten die schöne, kunstvolle Deckengestaltung mit Putten und Blütenornamenten in den Räumen des Schlosses, die nur zum Teil aus Marmor waren. Zumeist sind es aus Gips hergestellte Stuckaturen. Sparen musste man damals auch schon.
Da Anna-Wilhelmine selber keine Kinder und somit Nachfahren hatte, verfügte sie testamentarisch, dass das Schloss als Stift für ledige, adlige Damen dienen solle. Diese Aufgabe erfüllte das Schloss bis nach dem Ende des 2. Weltkrieges 1945. Aus dieser Zeit stammen noch die Wohnungseinrichtungen der beiden letzten Stiftsdamen, die bis in die 1960-er Jahre im Schloss wohnten. Nach dem Tod der letzten Stiftsdame ging das Schloss in den Besitz der Staatlichen Museen der DDR über. Die DDR tat viel, um das Schloss als Gesamtanlage zu erhalten. Heute gehört das Schloss als eine der schönsten Schloss- und Parkanlagen Mitteldeutschlands zur Stiftung Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Während unserer spannenden und kurzweiligen Führung gewannen wir einen lebhaften Eindruck vom Leben in einem Schloss, und die Erkenntnis, dass dieses nicht immer sehr angenehm gewesen sein muss. Da das Schloss als Sommerresidenz geplant und gebaut war, stellte das Heizen der Räume in den nicht immer milden Wintern ein großes Problem dar.
Bei unserer Führung hörten wir gespannt, dass im Jahre 2010 der MDR zusammen mit der ARD im Schloss Mosigkau das Märchen „Die Prinzessin auf der Erbse“ neu verfilmte.
Nach unserem Rundgang stärkten wir uns im Schlosscafé bei Kaffee, Kuchen und Eis.
Zum Abschluss unseres Besuches statteten wir dem auf dem Schlossgelände befindlichen Friedhof der Stiftsdamen und ihrer Angestellten einen Besuch ab. Wir waren beeindruckt und ergriffen von der Schlichtheit der dortigen Grabanlagen.

„Wirket solang es Tag ist, denn es kommt die Nacht da niemand wirken kann.“

So ging ein schöner, bei herrlichem Frühlingswetter stattgefundener Ausflug zu Ende.

Ihre Synke Sander


Geschichtszahlen und Namen der ausgestellten Maler aus www.gartenreich.com

 
 

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