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Diederich von dem Werder

von Synke Sander

nach dem Buch: Geschichte der Stadt Gröbzig – Beitrag von F. A. Jahrmarkt

 

Kurzbiographie

 

  • 1584 in Werdershausen als Sohn Gebhard v.d.Werder und Chatarine v. Hahn geboren

  • seine Kinder- und Jugendjahre verlebte er auf dem elterlichen Gut in Werdershausen

  • weitere Ausbildung am landgräflichen Hof in Kassel

  • Studium der Theologie und Rechtswissenschaft am Collegium Mauritianum in Marburg

  • Bildungsreisen führten ihn an die Adelshöfe Italiens und Frankreichs (dort erwarb er umfangreiche Kenntnisse in der Diplomatie)

  • Rückkehr an den Hof in Kassel, dort bald zum Kammerjunker erhoben; es folgt Ernennung zum Geheimen Rat, Oberhofmarschall und Erzieher der landgräflichen Kinder

  • Übernahme diplomatischer Aufträge

  • ab 1620 Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“

    - Mitgliedsnummer 31

    - sein Kenn-Name „Der Vielgekörnte“

  • beginnende, langjährige Freundschaft zu Fürst Ludwig von Anhalt – Cöthen

  • 1622 verlässt er den Kasseler Hof und zieht auf das 1616 erworbene Gut Reinsdorf

  • im 30-jährigen Krieg dient er auf Seiten des Fürsten von Anhalt – Cöthen auf schwedischer Seite als Oberst eines Regiments

  • diplomatische Missionen führen ihn in diesen Zeiten:

    - 1626 an den kurfürstlichen Hof in Dresden

    - 1627 an den kaiserlichen Hof in Wien

    - 1630 an den Hof des Herzog von Friedland (von Wallenstein)

    - 1634 nochmals an den kurfürstlichen Hof in Dresden

  • 1635 nimmt er seinen Abschied aus Militär und Politik

  • widmet sich fortan dem Schreiben

  • 1639 Verfassung der „Friedensrede“

  • am 18.12.1657 verstirbt er in Reinsdorf

  • Seine letzte Ruhestätte fand er in der Familiengruft derer von dem Werder unter dem Altar in der Gröbziger Kirche.

 

Was bleibt?

 

Was bleibt sind seine Werke, die Zeugnis der Erinnerung an einen nahezu Vergessenen geben. Für die deutsche Sprache leistete er sehr viel, da ihm die Reinheit unserer Sprache eine Herzensangelegenheit war. So ersetzte er eingewanderte Fremdwörtern durch deutsche Begriffe. Etwas, was wir uns heute öfter zum Vorbild nehmen können und sollten. Zu seinen Werken zählen auch Übersetzungen literarischer Texte ins Deutsche, so seine Übersetzung des Romans „Dianca“ von Loredano oder sein Werk „Gottfried – oder erlösetes Jerusalem“ nach Tassos Werk „Gerusalemme liberata“. Sein bedeutendstes Werk schuf er mit der Übertragung von Ariost´s „Historia vom Raspenden Roland“ im Jahr 1636 ins Deutsche.

 

Diederich von dem Werder zeichnete ein zutiefst humanistisches Wesen aus. Ihm war auch das Schicksal seiner Untergebenen nicht gleichgültig, die wie so viele andere in den schrecklichen Wirren des 30-jährigen Krieges alles verloren hatten. So verfügte er, dass auf seinen Landen all diejenigen, die ihre verwüsteten Höfe wieder aufbauten, auf viele Jahre von der Abgabenlast befreit blieben. Gleiches galt, wenn sich jemand neu ansiedelte und/oder einen Hof erwarb. Dieses gewährte er lange vor Inkrafttreten eines den Wiederaufbau anregenden Landgesetzes im Jahre 1651.

weiterführende Informanionen: http://www.werdershausen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=46&Itemid=91

 
 

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